Social Hangover
Social Hangover – Wenn soziale Interaktion erschöpft statt bereichert
Kennst du das Gefühl, nach einem geselligen Abend oder einem intensiven Tag voller sozialer Interaktionen vollkommen ausgelaugt zu sein? Statt erfüllt und bereichert zu fühlen, überrollt dich eine Welle der Erschöpfung? Willkommen im Club der "Social Hangover"-Erfahrenen! Ich war mein ganzes Leben eine sogenannt “extrovertierte” Person, ich rede gern, schnell und viel. In sozialen Interaktionen blühe ich auf, knüpfe schnell neue Freundschaften und mag den Austausch mit Gleichgesinnten genau so wie mit Menschen, die andere Ansichten haben. Als ich jedoch anfing als Lehrerin zu arbeiten, kam ich abends bereits sozial erschöpft nach Hause und merkte schnell, dass ich unter der Woche abends keine Freundinnen mehr treffen konnte, sondern mir nur noch Ruhe gönnen wollte. Das erstaunte mich, denn es war eine komplett neue Erfahrung. Deswegen ging ich dem ganzen ein wenig auf den Grund und fand heraus: Das nennt sich Social Hangover.
Was ist ein Social Hangover?
Ein Social Hangover beschreibt das mentale und emotionale Erschöpfungsgefühl nach intensiven sozialen Kontakten. Ähnlich wie ein klassischer Kater, jedoch nicht durch Alkohol, sondern durch soziale Überreizung verursacht. Besonders introvertierte oder hochsensible Menschen sind davon betroffen, aber auch extrovertierte Personen können sich nach übermässigem Austausch erschöpft fühlen.
Warum passiert das?
Unser Gehirn verarbeitet während sozialer Interaktionen eine immense Menge an Informationen: Körpersprache, Gesprächsthemen, Emotionen anderer Menschen – all das erfordert Energie. Besonders in grossen Gruppen, lauter Umgebung oder bei intensiven Gesprächen kann das kognitive System überfordert sein. Die Folge? Mentale Erschöpfung, Rückzugsbedürfnis, Konzentrationsschwierigkeiten und sogar Kopfschmerzen.
Strategien zur Vorbeugung und Erholung
Wer sich häufig von sozialen Situationen erschöpft fühlt, kann einige Strategien anwenden, um einen Social Hangover zu vermeiden oder schneller zu regenerieren:
Balance zwischen sozialen und ruhigen Phasen: Plane bewusste Erholungszeiten nach intensiven sozialen Erlebnissen ein.
Qualität vor Quantität: Setze auf tiefgehende, bedeutungsvolle Gespräche anstelle von oberflächlichem Smalltalk.
Achtsamkeit & Grenzen setzen: Lerne, deine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und dich nicht zu überfordern.
Ruhe-Inseln schaffen: Nach einem langen Tag mit vielen Menschen helfen Zeitfenster zur mentalen Entlastung.
Energiequellen kennen: Finde heraus, welche Aktivitäten dir Kraft zurückgeben!
Ein Social Hangover ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine natürliche Reaktion auf Überstimulation. Wer seine sozialen Batterien bewusst auflädt und die eigenen Bedürfnisse ernst nimmt, kann soziale Interaktionen geniessen, ohne danach in völliger Erschöpfung zu landen. Also: Mehr bewusste Pausen, weniger soziale Verpflichtungen – und vor allem das eigene Wohlbefinden an erste Stelle setzen! Kennst du deine Energiequellen und Strategien, um mehr Achtsamkeit in deinen Alltag zu bringen? Wenn nicht, ist es höchste Zeit!