Unsicher und los!
Neuanfang mit Herzklopfen!
Genau wie der Frühling klingt ein Neuanfang oft nach Aufbruch, frischer Energie und neuen Möglichkeiten. Doch was man selten laut ausspricht: Ein Neuanfang bringt auch Unsicherheiten, Zweifel und innere Unruhe mit sich. Gerade in der ersten Phase des Umbruchs ist es normal, sich verloren oder überfordert zu fühlen.
Als Mental Coach begleite ich Menschen genau in diesen Momenten. Ob es um einen beruflichen Wechsel, den Umzug in ein neues Land oder eine generelle Lebensveränderung geht – die psychologischen Prozesse, die dabei ablaufen, sind vielschichtig. Eine Kundin formulierte es einmal so: "Es fühlt sich an, als ob ich mir bewusst den Boden unter den Füssen weggezogen habe."
Diese Ambivalenz ist typisch. Auf der einen Seite steht die Hoffnung auf etwas Besseres, auf der anderen die Angst, sich zu verirren. Unser Gehirn liebt Muster und Vorhersehbarkeit. Neues bedeutet für das Unterbewusstsein immer ein gewisses Risiko. Deshalb ist es hilfreich, zu verstehen: Unsicherheit ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine natürliche Reaktion auf Veränderung.
Ein erster Schritt im Umgang mit dieser Unsicherheit ist es, ihr Raum zu geben. Anstatt sie wegzudrücken oder gegen sie anzukämpfen, hilft es oft, sie bewusst wahrzunehmen. Auch ich habe schon einige Neuanfänge hinter mir und irgendwann habe ich aufgehört, meine Angst als Feind zu sehen. Sie war eigentlich nur ein Hinweis, dass mir etwas wichtig ist.
Im Mental Coaching arbeiten wir mit genau diesen inneren Prozessen. Wir benennen Gefühle, klären Werte und entwickeln Strategien, um Schritt für Schritt Vertrauen in den neuen Weg aufzubauen. Der Fokus liegt dabei nicht auf dem perfekten Plan, sondern auf der inneren Haltung: Wie gehst du mit Unsicherheit um? Wie sprichst du mit dir selbst, wenn etwas nicht sofort gelingt?
Ein typisches Vorgehen im Coachingprozess kann dabei wie folgt aussehen:
Ankommen & Wahrnehmen: Wir beginnen mit einer Standortbestimmung. Was macht die Situation so herausfordernd?
Emotionen benennen: Oft bringt allein das Aussprechen von Ängsten, Zweifeln oder innerem Druck eine erste Erleichterung. Gefühle wollen gesehen werden.
Werte und Ziele klären: Welche Bedürfnisse stehen hinter deinem Wunsch nach Veränderung?
Innere Ressourcen aktivieren: Welche Fähigkeiten hast du bereits in früheren Umbrüchen genutzt?
Konkrete Schritte definieren: Wir entwickeln gemeinsam realistische nächste Schritte – nicht zu gross, aber bedeutungsvoll genug, um Veränderung spürbar zu machen.
Selbstmitgefühl kultivieren: Du lernst, freundlich mit dir zu sprechen und Rückschläge nicht als Scheitern, sondern als Teil des Lernprozesses zu betrachten.
Veränderung braucht Mut, aber auch Mitgefühl – vor allem für sich selbst. Wenn du gerade an einem Wendepunkt stehst: Erlaube dir, nicht alle Antworten zu haben. Vertraue darauf, dass Klarheit mit dem Gehen kommt.
Oder wie eine Kundin es so schön sagte: "Ich wusste nicht, wo der Weg hinführt, aber ich bin losgegangen. Und irgendwann fühlte es sich richtig an."